wir haben Glück und erwischen die Fähre eine Stunde eher als gebucht, um 11.40 Uhr.
Bevor wir das Zimmer verlassen, läuft unsere Espressokanne aus, auf dem weißen Bettlaken. Ich muss jetzt nicht schildern, welcher Eindruck da entsteht: Durchfall vom Olivenöl? Das ist uns ziemlich peinlich, aber nicht mehr zu ändern. Hier kommen wir sicher nicht mehr vorbei.
Irgendwie ist es wieder ziemlich ungewohnt, mit den voll gepackten Maschinen zu fahren. Durch den gestrigen Regen ist die Attenzione Straße mit altem Laub und frischen Blüten zusammengespült ziemlich glitschig.
Ich fahre wie auf Eiern. Ganz langsam um die kURVEN. Muskelkater von gestern quält mich auch, und irgendwie meldet sich mein linkes Handgelenk.
Von der Fähre runter, fahren wir Richtung Livorno und gehen dort auf die Autobahn. Irgendwie spinnt der Ticketautomat: Ich kann kein Ticket ziehen, so oft ich auch auf den dicken Knopf drücke. Wolfgang ist schon durch, die Schranke senkt sich auch nicht, also fahre ich ohne durch, der Sprechknopf brachte auch keine Hilfe.
Das kann ja heiter werden, wenn wir wieder runter fahren!
Jetzt dreschen wir erstmal los mit 130 Km/h. Mehr ist auf den italienischen Autobahnen nicht erlaubt, und selbst die machen mir Schwierigkeiten, es ist sehr windig und meine Lady schankt hin und her.
Auf einem Parkplatz kochen wir auf dem Gaskocher Kaffee, stürzen den fast herunter, weil ein Gewitter sich schon mit Blitzen ankündigt. Wir fahren vor ihm weg, weil wir beide keine Regenklamotten anziehen wollen.
Irgendwann suchen wir dann die Abfahrt. Ich habe heute echt keine Lust mehr auf Motorradfahren, so dass wir kurz vor Genua in Recco von der Bahn fahren und klammen Herzens das Donnerwetter an der Zahlstelle erwarten. Jedenfalls ich hatte irgendwie Sorge. Mein Plan war, neben Wolfgang zu fahren, und wenn er das Geld in den Automaten schiebt, mit zusammen rauszufahren.
Es war aber eine bemannte Zahlstelle.
Der was not amused, dass ich kein Ticket habe. Wolfgang bietet ihm „double to pay“. Er schreibt sich mein Nummernschild auf,dann darf ich rausfahren, wolfgang bleibt noch ein bisschen länger, dann darf er auch durch. Bei den Italienern klingt ja selbst die normale Unterhaltung, als wären sie sauer, aber ich glaube, der war es wirklich. Scusi.
Wir fahren Richtung Uscio, um ein Zimmer zu suchen. Wolfgang fragt eine Frau auf einem Piaggio Roller, die zeigt uns den WEg zu einer Albergio.
Die wir dann auch finden.
Der Typ an der REzeption (wasserstoffblond mit Schmuck behangen wie ein Weihnachtsbaum, spricht weder Deutsch noch Englisch) ist wohl sauer, weil er kein Fußball mehr gucken kann, jedenfalls ist er so sympathisch wie zwei Spitzhacken zum Römpeln aus dem Baumarkt („Camere una notte, prego….“ Das Zimmer aber ist spitze, wir haben einen super Ausblick auf das TAl und sind jetzt schon gespannt auf den Übernachtungspreis. Bestimmt 40 Euro pro Person! Zu essen gibt es den Ziegenkäse von vorgestern, Cräcker mit Thunfisch und italienisch Bierra. Super – uns geht es echt gut.