Blog von Wolfgang & Petra

18.6.2008

Das letzte Stück

Filed under: Allgemein — Wolle @ 23:42

Heut sind wir mal wieder bei strahlend blauem Himmel aufgewacht. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns dann von Edda&Alex verabschiedet und ab ging es Richtung Norden, die letzten knapp 240 KM bis nach Unna.

Klar wollten wir auch hier nur das erste Stück Bahn fahren, aber dann wurde der Drang, nach Hause zu kommen immer größer und gegen 14:30 Uhr waren wir schon zurück. Jetzt heißt es erstmal alles auspacken und die Waschmaschine wiederbeleben…vom Bügeleisen ganz zu schweigen.

Glücklicherweise erwartet uns die Arbeit erst am Montag wieder. So können wir uns ganz langsam wieder an den Alltag gewöhnen.

17.6.2008

Ab zu Edda&Alex

Filed under: Allgemein — Wolle @ 23:19

Heut Morgen dann das letzte Frühstück bei Hilperts. Draussen sieht es grau aus und die Strassen funkeln uns nass entgegen. Da es laut Wetterbericht ab Stuttgart besser werden soll, haben wir uns entschlossen, zunächst die Dosenbahen zu nehmen. Bei den schönen Schwarzwaldstrassen zwar schade, aber nass und voll aufgerödelt macht das dann doch keinen Spass.

Da nichts so sicher wie der Wetterbericht ist, sind wir die A5 noch bis hinter Heidelberg gefahren und haben die Bahn bei Weinheim verlassen. Auf der B38 ging es dann unserem Ziel Neu-Isenburg entgegen. Dort können wir kostengünstig bei Edda&Alex unsere letzte Urlaubsnacht verbringen.

Wie das Navi uns ans Ziel gebracht hat, ist uns völlig schleierhaft. Strassen, die wahrscheinlich nur in irgendwelchen Wanderkarten auftauchen haben wir erkundet und mehr als einmal haben sowohl Margitta als auch ich gedacht, dass gibt nie was. Selbst 6 Kilometer vor dem Ziel (laut Navi) haben wir noch nicht ein Schild mit Hinweis auf Neu-Isenburg gesehen. Und doch sind wir dann endlich gegen 17:30 Uhr zielgenau angekommen. Da es ein Wohngebiet mit Sackgasse ist, hab ich uns erstmal zünftig mit der Hupe (Stebel mit 136DBa) angekündigt…was mir prompt den erhobenen Zeigefinger von Alex einbrachte…hihi…

Erstmal ab in die Küche, nen Bier aufgemacht und eine geschmökelt. Auch der Magen bekam ordentlich was zu tun und die weitere Unterhaltung fand dann im Wohnzimmer statt, da heut Abend ja Jogi Löw auf die Tribüne geschickt werden sollte – wer will das schon verpassen:)

Wir haben uns sauwohl gefühlt! Ganz vielen, lieben Dank für die Gastfreundschaft!

16.6.2008

Nass gemacht – so ein Rheinfall

Filed under: Allgemein — Wolle @ 20:50

Heut fing der Tag so an, wie eigentlich kein Urlaubstag anfangen sollte. Mit der Frage: Was tun wir heute? Hintergrund ist, dass im Wetter des Morgenmagazins von dauerhaftem Regen im südwesten Deutschlands gesprochen wurde. Also doch lieber mit dem Zug (kostenlos!) nach Freiburg reinfahren und nen regnerischen Stadtbummel machen? Doch unser Wirt meinte nur, dass es wirklich nur vereunzelt regnen soll. Also haben wir uns den Rheinfall vorgenommen. Da es schon den ganzen Morgen am Tröpfeln war, noch die lange Unterhose drunter- und das Regenzeuch drübergezogen. Gibt ne super Bewegungsfreiheit! Das Michelin-Männchen ist dünn dagegen.
Das Falk Navi N200 noch davon überzeugt, dass wir gern abgelegene Strassen fahren wollen und los geht’s. Wir fahren und fahren und ich warte auf den Regen und dass es kälter wird…ich schwitze!
Endlich in Schaffhausen angekommen – raus aus den Klamotten. Natürlich hat es auf der Fahrt (außer einigen Tropfen) nicht geregnet – wie immer, wenn man vorbereitet ist.
Zum Rheinfall selbst – gibt es nicht viel zu sagen. Die Wucht und Gewalt, mit der das Wasser dort zu erleben ist, kann man nicht beschreiben und auch Fotos sind dazu nicht in der Lage. Also am Besten mal selber hinfahren.
So – und nun muß ich Schluß machen, denn Deutschland spielt gegen die Alpengaddhafis.
:-))

15.6.2008

Im Schwazwald unterwegs

Filed under: Allgemein — Margitta @ 22:03

So, heute ist mal wieder Bewegen angesagt und die Mopeds nur für den kurzen Transfer zur Wutagschlucht benutzt. Es ist kalt.Gegen Kälte kann man sich schließlich schützen, gegen Hitze nicht, wollen uns mal nicht beschweren.
Wir erhaschen einen kurzen Blick auf zwei junge Füchse, die die Straße überqueren.
Wieso erwischen wir eigentlich immer diese Kälteperioden? Im September in den Dolomiten 10 Grad, und jetzt nennt sich das Ganze Mitte Juni „Schafskälte“. Zum Glück ist es trocken. Wir packen das Wanderequipment ein, parken die Maschinen an der Schattenwaldhütte und fahren mit dem Wanderbus zur Wutachhütte. Von dort starten wir zur Wanderung durch die Wuttachschlucht, Gesamtlänge 12,5 km. Es geht leicht rauf und runter auf glitschigen, mit Steinen durchsetzten Wanderwegen.
Ein sehr schönes Stück Natur am Fluss entlang, aber nicht mit einer Höhenwanderung zu vergleichen. Wir beobachten zwei dicke Gehäuseschnecken offensichtlich mitten auf dem WEg bei der PAARUNG. Das muss ich mal in Google eingeben: Wie vermehren sich eigentlich Gehäuseschnecken?

Stellenweise geht es über 2 Km nur einfach strack geradeaus, Wolfgang findet das wie als „rumdaddeln“
Nichtsdestotrotz, nach 5 Stunden kommen wir ausgehungert, nass geregnet und mit schmerzenden Hüften an der Schattenwaldhütte an. Wir hatten nämlich nichts zu essen mitgenommen. Seit dem Frühstück waren nun schon 9 Stunden vergangen. Wir bestellen uns was auf Kartoffelbasis: Wolfgang Bratkartoffeln mit Speck und ich ein Riesenrösti mit Spiegelei und Leberkäse.
Eine warme Mahlzet kann so schön sein!
Danach zurück in unsere Unterkunft in Löffingen Dittishausen, in die zünftige Dorfkneipe mit familiären Charakter.
Die warme Dusche ist die zweite Wohltat an diesem Tag und vor allem, die Heizung ist eingeschaltet!
Man kann doch mit so wenig schon glücklichs sein.

14.6.2008

Goodby Frankreich

Filed under: Allgemein — Wolle @ 22:07

Heute haben wir für 8.90 Euro das Frühstück dazugenommen. Bis 10 Uhr sollte es sein und wir kamen gegen 9:30 Uhr. Es lagen nur noch Brötchen dort, kaum Aufschnitt und auch nur noch eine Tasse für Kaffe. Also auf bestem Englisch versucht klar zu machen, dass wir doch noch etwas mehr für unsere 8 Euro 90 haben wollten. War auch soweit kein Problem…nur mußten wir wirklich hinter jedem Teil her sein. War aber dann egal – Deutschand, wir kommen.
Von Beau le Beaume aus über Land nach Mühlhausen. Um die Mittagszeit stießen wir wie zufällig auf einen MacD. Dort mußten wir uns erstmal aufwärmen. Trotz mehrlagiger Ausstattung war uns gehörig kalt geworden. Der Kaffee und die Pommes entschädigen aber dafür. Man wird ja genügsam. Hinter der Grenze auf der A5 direkt wieder ne Pause gemacht. Nu ist alles wieder vertraut und wir brauchen auch nicht mehr radebrechen, wenn wir etwas fragen müssen
A5 Ausfahrt Neuenburg Richtung Schwarzwald, so geht es nun weiter. Zwischendurch mußte die Kaffeekanne und der Gaskocher nochmals herhalten, bevor wir in Dittishausen ankommen und in der Pension Hilpert einkehren, wo wir nun 3 Tage bleiben. Es ist eine Moppedfreundliche Pension, die mit dem Tourenfahrer zusammenarbeitet – daher auch Garagen für unsere Moppeds.
Am Abend dann mal wieder ein richtiges Essen und für Margita ein Weizen. Alles wird gut!
Morgen werden wir mal ne Wanderpause einlegen – aber davon später mehr.
Nu geht’s erstmal ab in die Heia.
Gut’s Nächtle!

13.6.2008

Noch höher in den Norden

Filed under: Allgemein — Margitta @ 20:05

Heute war es furchtbar kalt. Ich musste mir sogar meine Sturmhaube und die lange Unterhose anziehen, zusätzlich die Wollsocken.Das Fahren machte keinen Spaß, war nur Arbeit, und wieder Rollsplitt vom allerfeinsten, in ganzen HAUFEN lagen die Kiesel rum! Zum Glück waren es keine Serpentinen, sondern es ging fast immer geradeaus. Häufig habe ich mich dabei erwischt, dass ich unkonzentriert fuhr, vor Kurven zusammen schreckte und Autofahrer vergällte, weil ich zu langsam war. Zum Glück hat es nicht geregnet.
Irgendwann am Nachmittag trafen wir auch auf McDonald. Dort konnten wir uns aufwärmen, ich meine Zwiebelschicht auffüllen auf der Behindertentoilette. Der BigmAC ist ja weltweit in der Qualität und Herstellung standardisiert und ließ keine Kritik aufkommen, der Kaffee und die Fritten ohnehin nicht.

Am liebsten hätte ich heute den Tag mit Rumgammeln verbracht, lesen, spazierengehen, Mittagsschläfchen. Wir mussten aber Strecke hinter uns bringen. Und sind trotzdem gut vorwärts gekommen – bis kurz vor Montpeliard, südlich von Belfort. Bisher sind wir 2000 km gefahren.
Die Unterkunft im Schwarzwald ist gebucht, drei TAge bleiben wir dort und hoffen auf schönes, oder zumindest trockenes Wetter. Zum Abschluss werden wir uns bei Alex und Edda in Neu-Isenburg einquartieren, da kriegen wir dann eine ÜBERNACHTUNG auf lau.

Jetzt sitzen wir warm im Hotel ohne Spinnweben an den Decken und haben sogar gratis Internetzugang.
Wie haben wir hierhin gefunden?
In einem kleinen Vorort von Montpeliard sprach ich einen ziemlich jungen Franzosen an, der sogar Englisch konnte und zufälligerweise in diesem Hotel, in dem wir jetzt sitzen, arbeitet. Wenn das kein Glück ist! Die Verständigung war wirklich göttlich, englisch-französisch, die fanzösischen Vokabeln habe ich dann wieder Wolfgang übersetzt.
Unsere Erfahrungen mit den Franzosen sind alle samt positiv: Sicher sprechen sie kein Deutsch, aber wir sprechen ja meistens auch kein Niederländisch, obwohl es ein direktes Nachbar- und Urlaubsland ist. Wenn Englisch nicht auf deren Stundenplan stand, kann man es doch den Franzosen nicht ankreiden, dafür kann ich kein Spanisch und Italienisch.
Und alle waren sehr geduldig mit meinem Schulfranzösisch! Nein, ich finde, Frankreich ist ein tolles Land, auch Italien, immer wieder dorthin.

12.6.2008

Weiter nach Norden

Filed under: Allgemein — Wolle @ 23:16

Heut wissen wir auch, dass wir gestern in St. Michel übernachtet haben…janee, is klar.
Also – bevor wir losfahren, muß ich noch in den Baumarkt neben an, um Spezialklebstoff zu kaufen. An Margittas Stiefeln löst sich der Klettverschluß. Und Klebeband braucht ich auch noch, da die Wanderstöcke in meiner Packrolle ein dickes Loch gerissen haben. Und während wir noch überlegen, ob wir direkt mit Regenklamotten losfahren sollen oder nicht wird es so warm, dass wir beschließen, zunächst nur in Leder zu fahren. Gute Entscheidung!
Von St. Michel fahren wir fast 30 KM auf gut ausgebauter Schnellstrasse (N6) bis La Chambre. Dort wechseln wir auf eine kleine Nebenstrasse, die uns über den Pass Col de la Madleine führt. Kalt war’s. Selbst ich mach meine Heizgriffe an. Und das, was vom Tal wie Wolken aussieht, entpuppt sich, wenn man es von innen betrachtet, als Nebel. Und zwar gaaanz fieser Nebel. Kaum 20 Meter von jetzt auf gleich. Und kaum 5 Minuten später – schwupps – scheint wieder die Sonne. Kaum zu glauben, wenn man es nicht selbst erlebt hat.
Auf diesem Streckenabschnitt gibt es sehr viele Baustellen, um die Strassen auszubessern. scheinbar alles Vorbereitunen für die kommende Saison. Das ist überhaupt son Ding: Wir sind bestimmt durch ein halbes Dutzend Geisterdörfer gefahren. Überall schon Werbeschilder für Abfahrten, Skipässe und all son Zeug, was im Winterurlaub wichtig scheint. Ansonsten alles tote Hose. Hotels geschlossen. Bars zu. Ferienwohnungen mit Brettern verrammelt. Und auf den Bergen und Hügeln ein Skilift after dem anderen.
Am Ende der Passstrasse legen wir ein kurzes Picknick ein. Also Gaskocher raus, Espressokanne gefüllt und warten bis es brutzelt. Plötzlich hören wir ein komisches Knattern. Scheint ein altes Mopped zu sein. War es aber nicht. Statt dessen taucht ein Dreirad auf – ein Lomax 223. Eingeweihte wissen, dass 223 für 2 Zylinder, 2 Sitzplätze und 3 Räder steht. Drinn sitzt ein englisches Paar – ein echtes Original. Sie wollten nur mal wissen wo wir her kommen und wo es weitergehen soll. Sie selbst sind seit mitte Mai unterwegs, wolllen noch durch die Schweiz und in den Schwarzwald. Ne E-Mail Adresse hat er nicht. Dafür wär er zu alt. Auf meinen Einwand, dass gerade dann, wenn er solche Reisen unternimmt (zurück geht es erst mitte Juli), es doch interessant wäre, so etwas auch anderen zugänglich zu machen, meinte er, er schreibt Artikel über seine Reisen. Damit finanziert er dann wieder die nächste Reise. Wie gesagt, das war schon echt uhrig. Ach ja, ein Dach hat der ‚Wagen‘ nicht. Nur wenn er schläft. Also der Wagen. Ein Bild gibt es unter http://www.wolfgangkoerber.de/index.php?id=101
Auf der N90 angekommen fahren wir weiter Richtung Albertville. Ein Ort, der mir gefällt, da sofort alles für Annecy ausgeschildert ist. Die Strasse führt am zugehörigen See vorbei. Dort haben wir eine ausgiebige Pause eingelegt. Vom gegenüberliegenden Berg starten regelmäßig Drachenflieger – ein schöner Anblick, aber nix für mich. Die Wassertemperatur schien zumindest an der Hand nicht so niedrig zu sein, also bin ich mal kurz rein ins Wasser. Der den Männern eigene Temperaturfühler war allerdings ganz anderer Ansicht… Also war es nur ein kurzer Aufenthalt im Wasser:)
Tja – und dann mußten wir doch gehörig suchen, bis wir die auf der Karte gut sichtbare N508 Richtung Bellegarde finden. In Bellegarde haben wir uns dann total verfranst. Wir sind zwar eine echt schöne Moppedstrecke gefahren, wissen aber nicht, wo die denn war…ein freundlciher Franzose, der gut englisch sprach, hat uns dann den Weg nach Nantua beschrieben.
Und, wär hätt’s gedacht, wir sind sogar dort angekommen. Im Ort dann ist ein großes Hotel ausgeschrieben. Wir also nicht’s wie hin. Allerdings sind die Schilder wohl schon etwas älter, denn aus dem Hotel ist ein Zentrum für ??? geworden. Aber man konnte uns sagen, dass unten am See ein gutes Hotel ist.
Da sind wir nun, rauchen wieder heimlich auf dem Zimmer und haben die Sonne am Abend genossen. Nun hat es zwar wieder mal angefangen zu regnen, doch jetzt ist es ja egal. 2 Sterne verwöhnen uns! Man gönnt sich ja sonst nichts…
Es ist jetzt schon 23:15 Uhr und ich habe keine Lust mehr zu schreiben.
Also schlaft schön – wir tun es auch:-))

11.6.2008

Sonne und blauer HIMMEL in Jausiers – ENDLICH!

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:45

So, und nun geht es endlich in die Routes des grandes Alpes! Trockene Straßen, voller Tank und gestern abend sogar eine warme

Mahlzeit, nach zwei Tagen super. Im Hintergrund lief ein JAMES BOND auf französisch, der mit Grace Jones, wie hieß er noch?
Das Essen wurde von der resoluten Köchin serviert, in 4 Gängen. Bohnensuppe, Salat, Fleischeintopf mit Gemüse und dazu Salat,

Käseplatte, zum Abschluss Früchte. Die verschiedenen Gänge wurden einfach von Tisch zu Tisch weitergereicht. Ehrlich, echt

klasse.
Die Kulisse der Alpen ist traumhaft, inzwischen wurden es auch mehr Motorräder. Die Siedlungen sind aber alle irgendwie

Geisterstädte, wir sind zu früh dran, hier ist eher Wintersport angesagt. Leben kommt erst mit der Tour de France ins Spiel,

die geht hier durch, und wir sehen es auch an den Straßenbeschriftungen. Am 21.07. läuft die Tour durch Jausiers, das wollen

wir mal nicht verpassen.
Da stellt sich mir die Frage, warum eigentlich keine Frauen an der Tour de France teilnehmen? Müssten die so viele männliche

Hormone zum Dopen nehmen, dass sie danach wie Männer aussehen? Komisch, oder?
Jedenfalls bin ich froh, dass wir die Motorräder haben und nicht trampeln müsssen.
Es wird doch merklich kühler in der Höhe. Wir schaffen es bis Briancon, dort bekommen wir zünftigen Salat zu Mittag und zwei

Café au lait. Ich übe mein Schulfranzösisch, bestellen kann ich fließend.
Richtung Grenoblé, es fängt an zu regnen, wir ziehen wieder die Regenkluft an. Die Alpen verändern sich, die Gegend wird

irgendwie unheimlich und karg. Sind es die hohen Altschneewände? Der eisige und kräftige Wind? Die fehlenden Leitplanken an

der rechten SEite, die einen ungehinderten Blick in die Tiefe genehmigen? Kann der Wind so stark werden, dass er meine Lady

von der straße weht?
Wir treffen auf einen Franzosen, der ein Foto von uns beiden anfertigt, er erzählt in gebrochenem Deutsch, dass er gerade Ski

gefahren ist?! Ups.
Da hält ein Peugeot und lädt ebenfalls Ski aus, er fährt mit Shorts. Nun, das muss man als Sommerurlauber nicht verstehen.

Irgendwann bin ich froh, dass wir St. Michel erreichen. Vorher gibt es noch richtig stress mit Rollsplitt – bergab, die

schönsten Kehren und Wolfgang und ich langsam wie Enten. Ab und zu rutscht mein Hinterrad weg, genau in einer engen

Rechtskurve. Ich quieke in meine Helm, irgendwie fängt es sich wieder, weil ich weder bremse noch Gas gebe, sondern einfach

gottergeben die Kupplung ziehe und die Maschine rollen lassen. Blöderweise denke ich noch an die Autofahrer hinter mir, dass

ich die so aufhalte. Als wenn ich keine anderen Sorgen hätte.
Dann landen wir endlich im Tal und in der Ortschaft, in der wir jetzt ein Hotel suchen müssen. Es ist 18.00 Uhr. Das Hotel

ist eine echte Absteige, das in Renovierung begriffen, einen freundlichen und hilfsbereiten Wirt hat, der uns sogar eine

Abstellmöglichkeit für die Maschinen im Hof anbietet, meine LADY sogar in der werkstatt von ihm. Beim Absteigen schmeiße ich

seinen Schraubenkasten um. Zum Glück bleiben alle Schrauben am Platz, ich fluche erst auf Deutsch: „Scheiße“. Weil wir in

Frankreich sind, auch auf französoisch.“Merde!“ uND ENTSCHULDIGE MICH: „Pardonnez moi!“
Er ist sehr verständnisvoll, ich habe ja nix kaputt gemacht. Denkt Wolfgang auch.
Die Übernachtung hier soll 30 Euro kosten, für beide. Das wäre echt bisher das günstigste.
Noch in den Supermarkt, das wichtigste einkaufen und die Route für morgen überlegen. Rechts oder links? Zum Mont Blanc oder

nach Chamberry?
Wir entscheiden uns gegen die Schweiz, weil die noch immer keinen Euro haben und bleiben in Frankreich.

10.6.2008

Vive la France

Filed under: Allgemein — Wolle @ 19:59

Heute wollten wir also die Grenze zu Frankreich überqueren.
Von Úscio aus sind wir kleine, kurvige Strassen bis zur Autobahn A10 gefahren. Zum Glück hatte es nicht geregnet und wir

konnten die Kurven schön schwingen…soweit es der Gegenverkehr zuließ.
Auch wenn es sich einfach anhört, aber bei Genua auf der A10 zu bleiben ist nicht so einfach. Hatte aber gut geklappt. Völlig

ungewohnt auch die Ansammlung von längeren Tunnels, an deren Ausgang hin und wieder mal die Polizei staht um mal zu schauen,

ob denn alles mit der rechten Geschwindigkeit zugeht;-)
Bei Savona haben wir die Bahn gewechselt und sind auf die A6 Richtung Turin gefahren. Auch diese Bahn ist ein Erlebnis. Eine

S-Kurve reiht sich an die nächste.
Ach ja – die Sache mit den Tickets hat auch bei Margitta gut geklappt. Zumindest das Ziehen des Tickets. Als wir bei Mondovi

die Bahn verließen, war das mit dem Bezahlen wieder so eine Sache. Der olle Automat wollte nur in italienisch mit ihr reden.

Also bin ich eben hingestratzt, denn ich hatte ja vorher den Knopf für ‚Deutsch‘ gefunden…hihi….
Weiter! Auf der 564 fuhren wir nach Cúnio und haben dort erstmal ne Mittagspause eingelegt. Schön das auch dieser Ort von

irgendwelchen Ausländern noch nichts gehört hat – zumindest die Bedienung, bei der wir etwas zu Essen bestellten. Also gab es

Panini. In diesem Fale war es ein staubtrockenes, grösseres Brötchen mit einer Lage Salami. Toll. Die italienische Küche ist

wirklich abwechslungsreich.
Kurz hinter Cúnio zogen wir uns dann die regenklamotten drüber. Genau zur rechten Zeit, denn schon fing es an zu zu plästern.

Machte aber nix, wir waren ja trocken!
Hinter Pietraporzio machten wir dann ne Kaffeepause. Aauch dort sah es verdächtig nach Regen aus, aber es hielt sich doch in

Grenzen. Schade war, dass das bisschen Regen ausreichte, die Strasse feucht zu machen. Denn hier folgte auch eine Tornanti

der Nächsten. Und genau weil es nicht richtig nass war, mußten wir doch sehr vorsichtig fahren. Und nicht nur wir. Es kamen

uns immer wieder andere Moppedfahrer entgegen, die auch alle wie auf rohen Eiern fuhren.
Das Handling der Maschinen wurde immer besser, bis es uns einfiel: Die Tanks waren so gut wie leer. Uhps! Auch direkt hinter

der französischen Grenze – keine Tanke weit und breit. Was nun? Geplant war die Route des Grandes Alpes gen Norden zu

nehmen. Da die Orte auf dieser Strecke zumindest auf der Karte ziehmlich klein aussahen, haben wir uns gen Süden Richtung

Barcelonnette gewand.
Hinter Jausiers war es dann soweit. Wir mußten Tanken!! Also nochmals umgekehrt, in den Ort rein – und Margitta meinte mit

wildem Blinken, dass sie davorn irgendwo eine Zapfsäule gesehen hat.
Und Recht hatte sie – eine Zapfsäule, an der wir schon 3 mal vorbeigefahren sind. Als sie zum Zahlen gehen wollte, viel mir

das Hotelschild auf – also gleich nachgefragt, ob wir nicht gleich hier bleiben können.
Treffer – versenkt!! 45 Teuronen für ein Doppelzimmer pro Person. Aber mit Garage für die Moppeds. Und mit Abendessen und

Frühstück!!
Geht’s besser? Bestimmt. Aber für uns ist es mehr als OK.
Und da wir jetzt 20 Uhr haben, muß ich aufhören, denn das Essen ruft!!
Gut’s Nächtle:)

9.6.2008

Abschied von der Insel

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:40

wir haben Glück und erwischen die Fähre eine Stunde eher als gebucht, um 11.40 Uhr.
Bevor wir das Zimmer verlassen, läuft unsere Espressokanne aus, auf dem weißen Bettlaken. Ich muss jetzt nicht schildern, welcher Eindruck da entsteht: Durchfall vom Olivenöl? Das ist uns ziemlich peinlich, aber nicht mehr zu ändern. Hier kommen wir sicher nicht mehr vorbei.
Irgendwie ist es wieder ziemlich ungewohnt, mit den voll gepackten Maschinen zu fahren. Durch den gestrigen Regen ist die Attenzione Straße mit altem Laub und frischen Blüten zusammengespült ziemlich glitschig.
Ich fahre wie auf Eiern. Ganz langsam um die kURVEN. Muskelkater von gestern quält mich auch, und irgendwie meldet sich mein linkes Handgelenk.
Von der Fähre runter, fahren wir Richtung Livorno und gehen dort auf die Autobahn. Irgendwie spinnt der Ticketautomat: Ich kann kein Ticket ziehen, so oft ich auch auf den dicken Knopf drücke. Wolfgang ist schon durch, die Schranke senkt sich auch nicht, also fahre ich ohne durch, der Sprechknopf brachte auch keine Hilfe.
Das kann ja heiter werden, wenn wir wieder runter fahren!
Jetzt dreschen wir erstmal los mit 130 Km/h. Mehr ist auf den italienischen Autobahnen nicht erlaubt, und selbst die machen mir Schwierigkeiten, es ist sehr windig und meine Lady schankt hin und her.
Auf einem Parkplatz kochen wir auf dem Gaskocher Kaffee, stürzen den fast herunter, weil ein Gewitter sich schon mit Blitzen ankündigt. Wir fahren vor ihm weg, weil wir beide keine Regenklamotten anziehen wollen.
Irgendwann suchen wir dann die Abfahrt. Ich habe heute echt keine Lust mehr auf Motorradfahren, so dass wir kurz vor Genua in Recco von der Bahn fahren und klammen Herzens das Donnerwetter an der Zahlstelle erwarten. Jedenfalls ich hatte irgendwie Sorge. Mein Plan war, neben Wolfgang zu fahren, und wenn er das Geld in den Automaten schiebt, mit zusammen rauszufahren.
Es war aber eine bemannte Zahlstelle.
Der was not amused, dass ich kein Ticket habe. Wolfgang bietet ihm „double to pay“. Er schreibt sich mein Nummernschild auf,dann darf ich rausfahren, wolfgang bleibt noch ein bisschen länger, dann darf er auch durch. Bei den Italienern klingt ja selbst die normale Unterhaltung, als wären sie sauer, aber ich glaube, der war es wirklich. Scusi.

Wir fahren Richtung Uscio, um ein Zimmer zu suchen. Wolfgang fragt eine Frau auf einem Piaggio Roller, die zeigt uns den WEg zu einer Albergio.
Die wir dann auch finden.
Der Typ an der REzeption (wasserstoffblond mit Schmuck behangen wie ein Weihnachtsbaum, spricht weder Deutsch noch Englisch) ist wohl sauer, weil er kein Fußball mehr gucken kann, jedenfalls ist er so sympathisch wie zwei Spitzhacken zum Römpeln aus dem Baumarkt („Camere una notte, prego….“ Das Zimmer aber ist spitze, wir haben einen super Ausblick auf das TAl und sind jetzt schon gespannt auf den Übernachtungspreis. Bestimmt 40 Euro pro Person! Zu essen gibt es den Ziegenkäse von vorgestern, Cräcker mit Thunfisch und italienisch Bierra. Super – uns geht es echt gut.

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