Blog von Wolfgang & Petra

12.9.2007

Auf Pfaden abseits der Route

Filed under: Allgemein — Margitta @ 22:32

Heute war also wieder Laufen angesagt, nach gestrigem Power-Shopping in Bruneck wieder eine Abwechslung. Rauf zum Pragser See, 1300 m hoch, die Motorräder kostenlos auf einem separatem Parkplatz abgestellt, Boden in Echt-Natur, zum Sichern der Maschinen lagen Holzscheite herum. Sehr viele Menschen, die aus Bussen strömten, stammten aus der älteren Generation, vor der wir Reißaus nahmen. In Trauben hingen sie vor dem Souvenirladen, allerdings großartige Kulisse von Schwarzwaldklinikcharakter.
Da wir endlich eine Wanderkarte hatten, (allerdings von Kompass, die sind nicht topografisch!) planten wir einen moderaten Aufstieg von 300 Höhenmetern, um uns auf die Tour am Freitag einzustimmen, die soll den ganzen Tag gehen, inklusive Steig. (Das sind die roten Punkte auf den Wanderkarten). Wir suchten also den Abzweig, der in der Karte mit schwarzen, unterbrochenen Strichen markiert ist und fanden ihn sogar. Es folgte eine Querung auf Geröllfeld mit weißen Kieseln, mit reichlich Konzentration gelang uns diese, ohne nennenswert ins Rutschen zu kommen, und am Anfang sah alles gut aus – der Weg, der eigentlich kein offizieller ist, war gut zu sehen.
Irgendwann verlor sich das. Eine gute Aussicht von oben, wo keine anderen Wanderer sich hin verirrten, aber dann wussten wir nicht mehr weiter, eine falsche Richtung hatten wir schon hinter uns. Die Gefahr, wenn wir aufs Geratewohl weiter absteigen, irgendwann an einem Abgrund zu stehen und das Ganze wieder hochlaufen zu müssen, war so groß, da auch die Zeit inzwischen weit voran geschritten, dass wir uns zum Umkehren entschlossen.
Also das Geröllfeld ein 2. Mal queren, dafür trafen wir aber zur Kaffeezeit wieder an der Grünwaldhütte ein.
Hier gab es keinen Kaffee, sondern nur gespritzte Säfte (das sind verdünnte Fruchtsäfte, gespritzt wird in Süd-Tirol nur auf Apfelplantagen), kosteten immerhin 5 Euro.
Und nun plagt uns wieder der Muskelkater in den Oberschenkeln, obgleich wir dieses Mal die Wanderstöcke auf der Soziusbank mitnahmen.
Morgen ist wieder Motorradfahren dran, das Wetter wird immer besser, heute war der Himmel wolkenlos. Schaut doch einfach die Bilder von dem herrlichen See an. Warum haben alle Bergseen grünes Wasser???
Zum Abendbrot machte ich dann die Klöße von gestern in der Bratpfanne warm, wie früher meine Großmutter. Echt, die Tiroler Küche ist nahrhaft, den Rest besorgt das Weißbier.
Schön, dass ihr mit uns ward.

10.9.2007

Pyramiden im Pustertal

Filed under: Allgemein — Margitta @ 22:02

Heute war ein harter Tag, Vorräte für eine Woche einkaufen, Maschinen in der Waschbox säubern, lernen, alleine als Frau die MASCHINE aufzubocken. Wie sich herausstellte, hatte ich nur die falsche Technik: Nicht am Heck ziehen, sondern am Kofferträger quasi hochheben. Das Abbocken ging dann garnicht mehr, weil es leicht in der Box bergauf ging. Also wieder abgestiegen, SEitenständer raus und Moped von Hand runterbocken, na also, geht doch.
So – dann zu den Erdpyramiden gefahren, 45 Minuten Fußweg. Alles an Wanderutensilien in die Koffer und auf dem Parkplatz umgezogen, nur die Stöcke fehlten – leider. Bergab sind Stöcke halt nur durch Stöcke zu ersetzen.
Diese Pyramiden entstanden durch einen Erdrutsch vor mehreren 100 Jahren und verlegten einen unwichtigen Weg von Tal zu Tal. Also haben sie nichts unternommen – was gut war, denn nach weiteren 100 Jahren gab es ein erneutes Unwetter, welches einen tiefen Graben riß- die Folge waren Formationen, die durch einen DEckel, nämlich einen schweren Stein geschützt, sich wie Stalagniten in einer Tropfsteinhöhle empor schraubten. Diese verändern jedes Jahr ihr Aussehen, viele erinnern an Pilze oder an die Freud’sche Theorie vom Geschlechtsneid der Frauen. Also schaut euch halt die Bilder an.
Weiter danach Aufstieg zur Gönner Alm, eine kleine Vollholzhütte auf 2000 M, bewirtschaftet von einem Almöi – wie bei Heidi und Peter im Buch beschrieben.
Er lebt dort wohl allein mit ein paar Kühen, servierte einen Capuchino aus der Tüte, das Wasser erhitzte er auf einem Gasofen aber selber, und er trug die trationelle blaue Schürze, den alle alten Männer in Südtirol tragen. Sonntags ist diese Schürze dunkelbraun und gestärkt, damit gehen sie auch zum Kirchgang.
Stolz berichtete er von seinem Totschlag an 22 Wespen, die er zuvor mit Bier und Limonade hinterhältig in einem Glas betrunken machte. Diese wehrlosen Kreaturen, besoffen und nur am zappeln, waren ihm also hilflos ausgesetzt. Das ganze in einem Dialekt, der schmunzeln lässt.
Was vom Tage ürbrig blieb: Muskelkater vom runtergehen, betäubt mit Becks Bier und Weihenstephan Weißbier, super Forellenfilet mit Knoblauch und gebackenem Brötchen vom Morgen, echt eine super Gegend, herzliche Menschen, auch bei den Nachrichten von Bozen: „Schön, dass Sie mit uns waren…“

3.9.2007

Tempo allgemein

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:12

Mein Visier ist eine Zumutung, das Wetter auch. Deshalb wurde nur mit Tempo 120 km/h gefahren, und das ist keine Reisegeschwindigkeit für eine Varadero! Es wurde immer schlimmer, je näher der Süden rückte, die Stiefel wurden undicht, das 3. Paar Handschuhe war auch schon nass. Wie schön, dass es Gasthöfe gibt, mit Einstellplätzen für Motorräder, direkt neben der Pferdebox. Morgen wird es weiter regnen, aber zum Glück nur ein paar Grad kälter. Und bald ist Südtiriol in Sicht!

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