Blog von Wolfgang & Petra

15.6.2008

Im Schwazwald unterwegs

Filed under: Allgemein — Margitta @ 22:03

So, heute ist mal wieder Bewegen angesagt und die Mopeds nur für den kurzen Transfer zur Wutagschlucht benutzt. Es ist kalt.Gegen Kälte kann man sich schließlich schützen, gegen Hitze nicht, wollen uns mal nicht beschweren.
Wir erhaschen einen kurzen Blick auf zwei junge Füchse, die die Straße überqueren.
Wieso erwischen wir eigentlich immer diese Kälteperioden? Im September in den Dolomiten 10 Grad, und jetzt nennt sich das Ganze Mitte Juni „Schafskälte“. Zum Glück ist es trocken. Wir packen das Wanderequipment ein, parken die Maschinen an der Schattenwaldhütte und fahren mit dem Wanderbus zur Wutachhütte. Von dort starten wir zur Wanderung durch die Wuttachschlucht, Gesamtlänge 12,5 km. Es geht leicht rauf und runter auf glitschigen, mit Steinen durchsetzten Wanderwegen.
Ein sehr schönes Stück Natur am Fluss entlang, aber nicht mit einer Höhenwanderung zu vergleichen. Wir beobachten zwei dicke Gehäuseschnecken offensichtlich mitten auf dem WEg bei der PAARUNG. Das muss ich mal in Google eingeben: Wie vermehren sich eigentlich Gehäuseschnecken?

Stellenweise geht es über 2 Km nur einfach strack geradeaus, Wolfgang findet das wie als „rumdaddeln“
Nichtsdestotrotz, nach 5 Stunden kommen wir ausgehungert, nass geregnet und mit schmerzenden Hüften an der Schattenwaldhütte an. Wir hatten nämlich nichts zu essen mitgenommen. Seit dem Frühstück waren nun schon 9 Stunden vergangen. Wir bestellen uns was auf Kartoffelbasis: Wolfgang Bratkartoffeln mit Speck und ich ein Riesenrösti mit Spiegelei und Leberkäse.
Eine warme Mahlzet kann so schön sein!
Danach zurück in unsere Unterkunft in Löffingen Dittishausen, in die zünftige Dorfkneipe mit familiären Charakter.
Die warme Dusche ist die zweite Wohltat an diesem Tag und vor allem, die Heizung ist eingeschaltet!
Man kann doch mit so wenig schon glücklichs sein.

13.6.2008

Noch höher in den Norden

Filed under: Allgemein — Margitta @ 20:05

Heute war es furchtbar kalt. Ich musste mir sogar meine Sturmhaube und die lange Unterhose anziehen, zusätzlich die Wollsocken.Das Fahren machte keinen Spaß, war nur Arbeit, und wieder Rollsplitt vom allerfeinsten, in ganzen HAUFEN lagen die Kiesel rum! Zum Glück waren es keine Serpentinen, sondern es ging fast immer geradeaus. Häufig habe ich mich dabei erwischt, dass ich unkonzentriert fuhr, vor Kurven zusammen schreckte und Autofahrer vergällte, weil ich zu langsam war. Zum Glück hat es nicht geregnet.
Irgendwann am Nachmittag trafen wir auch auf McDonald. Dort konnten wir uns aufwärmen, ich meine Zwiebelschicht auffüllen auf der Behindertentoilette. Der BigmAC ist ja weltweit in der Qualität und Herstellung standardisiert und ließ keine Kritik aufkommen, der Kaffee und die Fritten ohnehin nicht.

Am liebsten hätte ich heute den Tag mit Rumgammeln verbracht, lesen, spazierengehen, Mittagsschläfchen. Wir mussten aber Strecke hinter uns bringen. Und sind trotzdem gut vorwärts gekommen – bis kurz vor Montpeliard, südlich von Belfort. Bisher sind wir 2000 km gefahren.
Die Unterkunft im Schwarzwald ist gebucht, drei TAge bleiben wir dort und hoffen auf schönes, oder zumindest trockenes Wetter. Zum Abschluss werden wir uns bei Alex und Edda in Neu-Isenburg einquartieren, da kriegen wir dann eine ÜBERNACHTUNG auf lau.

Jetzt sitzen wir warm im Hotel ohne Spinnweben an den Decken und haben sogar gratis Internetzugang.
Wie haben wir hierhin gefunden?
In einem kleinen Vorort von Montpeliard sprach ich einen ziemlich jungen Franzosen an, der sogar Englisch konnte und zufälligerweise in diesem Hotel, in dem wir jetzt sitzen, arbeitet. Wenn das kein Glück ist! Die Verständigung war wirklich göttlich, englisch-französisch, die fanzösischen Vokabeln habe ich dann wieder Wolfgang übersetzt.
Unsere Erfahrungen mit den Franzosen sind alle samt positiv: Sicher sprechen sie kein Deutsch, aber wir sprechen ja meistens auch kein Niederländisch, obwohl es ein direktes Nachbar- und Urlaubsland ist. Wenn Englisch nicht auf deren Stundenplan stand, kann man es doch den Franzosen nicht ankreiden, dafür kann ich kein Spanisch und Italienisch.
Und alle waren sehr geduldig mit meinem Schulfranzösisch! Nein, ich finde, Frankreich ist ein tolles Land, auch Italien, immer wieder dorthin.

11.6.2008

Sonne und blauer HIMMEL in Jausiers – ENDLICH!

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:45

So, und nun geht es endlich in die Routes des grandes Alpes! Trockene Straßen, voller Tank und gestern abend sogar eine warme

Mahlzeit, nach zwei Tagen super. Im Hintergrund lief ein JAMES BOND auf französisch, der mit Grace Jones, wie hieß er noch?
Das Essen wurde von der resoluten Köchin serviert, in 4 Gängen. Bohnensuppe, Salat, Fleischeintopf mit Gemüse und dazu Salat,

Käseplatte, zum Abschluss Früchte. Die verschiedenen Gänge wurden einfach von Tisch zu Tisch weitergereicht. Ehrlich, echt

klasse.
Die Kulisse der Alpen ist traumhaft, inzwischen wurden es auch mehr Motorräder. Die Siedlungen sind aber alle irgendwie

Geisterstädte, wir sind zu früh dran, hier ist eher Wintersport angesagt. Leben kommt erst mit der Tour de France ins Spiel,

die geht hier durch, und wir sehen es auch an den Straßenbeschriftungen. Am 21.07. läuft die Tour durch Jausiers, das wollen

wir mal nicht verpassen.
Da stellt sich mir die Frage, warum eigentlich keine Frauen an der Tour de France teilnehmen? Müssten die so viele männliche

Hormone zum Dopen nehmen, dass sie danach wie Männer aussehen? Komisch, oder?
Jedenfalls bin ich froh, dass wir die Motorräder haben und nicht trampeln müsssen.
Es wird doch merklich kühler in der Höhe. Wir schaffen es bis Briancon, dort bekommen wir zünftigen Salat zu Mittag und zwei

Café au lait. Ich übe mein Schulfranzösisch, bestellen kann ich fließend.
Richtung Grenoblé, es fängt an zu regnen, wir ziehen wieder die Regenkluft an. Die Alpen verändern sich, die Gegend wird

irgendwie unheimlich und karg. Sind es die hohen Altschneewände? Der eisige und kräftige Wind? Die fehlenden Leitplanken an

der rechten SEite, die einen ungehinderten Blick in die Tiefe genehmigen? Kann der Wind so stark werden, dass er meine Lady

von der straße weht?
Wir treffen auf einen Franzosen, der ein Foto von uns beiden anfertigt, er erzählt in gebrochenem Deutsch, dass er gerade Ski

gefahren ist?! Ups.
Da hält ein Peugeot und lädt ebenfalls Ski aus, er fährt mit Shorts. Nun, das muss man als Sommerurlauber nicht verstehen.

Irgendwann bin ich froh, dass wir St. Michel erreichen. Vorher gibt es noch richtig stress mit Rollsplitt – bergab, die

schönsten Kehren und Wolfgang und ich langsam wie Enten. Ab und zu rutscht mein Hinterrad weg, genau in einer engen

Rechtskurve. Ich quieke in meine Helm, irgendwie fängt es sich wieder, weil ich weder bremse noch Gas gebe, sondern einfach

gottergeben die Kupplung ziehe und die Maschine rollen lassen. Blöderweise denke ich noch an die Autofahrer hinter mir, dass

ich die so aufhalte. Als wenn ich keine anderen Sorgen hätte.
Dann landen wir endlich im Tal und in der Ortschaft, in der wir jetzt ein Hotel suchen müssen. Es ist 18.00 Uhr. Das Hotel

ist eine echte Absteige, das in Renovierung begriffen, einen freundlichen und hilfsbereiten Wirt hat, der uns sogar eine

Abstellmöglichkeit für die Maschinen im Hof anbietet, meine LADY sogar in der werkstatt von ihm. Beim Absteigen schmeiße ich

seinen Schraubenkasten um. Zum Glück bleiben alle Schrauben am Platz, ich fluche erst auf Deutsch: „Scheiße“. Weil wir in

Frankreich sind, auch auf französoisch.“Merde!“ uND ENTSCHULDIGE MICH: „Pardonnez moi!“
Er ist sehr verständnisvoll, ich habe ja nix kaputt gemacht. Denkt Wolfgang auch.
Die Übernachtung hier soll 30 Euro kosten, für beide. Das wäre echt bisher das günstigste.
Noch in den Supermarkt, das wichtigste einkaufen und die Route für morgen überlegen. Rechts oder links? Zum Mont Blanc oder

nach Chamberry?
Wir entscheiden uns gegen die Schweiz, weil die noch immer keinen Euro haben und bleiben in Frankreich.

9.6.2008

Abschied von der Insel

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:40

wir haben Glück und erwischen die Fähre eine Stunde eher als gebucht, um 11.40 Uhr.
Bevor wir das Zimmer verlassen, läuft unsere Espressokanne aus, auf dem weißen Bettlaken. Ich muss jetzt nicht schildern, welcher Eindruck da entsteht: Durchfall vom Olivenöl? Das ist uns ziemlich peinlich, aber nicht mehr zu ändern. Hier kommen wir sicher nicht mehr vorbei.
Irgendwie ist es wieder ziemlich ungewohnt, mit den voll gepackten Maschinen zu fahren. Durch den gestrigen Regen ist die Attenzione Straße mit altem Laub und frischen Blüten zusammengespült ziemlich glitschig.
Ich fahre wie auf Eiern. Ganz langsam um die kURVEN. Muskelkater von gestern quält mich auch, und irgendwie meldet sich mein linkes Handgelenk.
Von der Fähre runter, fahren wir Richtung Livorno und gehen dort auf die Autobahn. Irgendwie spinnt der Ticketautomat: Ich kann kein Ticket ziehen, so oft ich auch auf den dicken Knopf drücke. Wolfgang ist schon durch, die Schranke senkt sich auch nicht, also fahre ich ohne durch, der Sprechknopf brachte auch keine Hilfe.
Das kann ja heiter werden, wenn wir wieder runter fahren!
Jetzt dreschen wir erstmal los mit 130 Km/h. Mehr ist auf den italienischen Autobahnen nicht erlaubt, und selbst die machen mir Schwierigkeiten, es ist sehr windig und meine Lady schankt hin und her.
Auf einem Parkplatz kochen wir auf dem Gaskocher Kaffee, stürzen den fast herunter, weil ein Gewitter sich schon mit Blitzen ankündigt. Wir fahren vor ihm weg, weil wir beide keine Regenklamotten anziehen wollen.
Irgendwann suchen wir dann die Abfahrt. Ich habe heute echt keine Lust mehr auf Motorradfahren, so dass wir kurz vor Genua in Recco von der Bahn fahren und klammen Herzens das Donnerwetter an der Zahlstelle erwarten. Jedenfalls ich hatte irgendwie Sorge. Mein Plan war, neben Wolfgang zu fahren, und wenn er das Geld in den Automaten schiebt, mit zusammen rauszufahren.
Es war aber eine bemannte Zahlstelle.
Der was not amused, dass ich kein Ticket habe. Wolfgang bietet ihm „double to pay“. Er schreibt sich mein Nummernschild auf,dann darf ich rausfahren, wolfgang bleibt noch ein bisschen länger, dann darf er auch durch. Bei den Italienern klingt ja selbst die normale Unterhaltung, als wären sie sauer, aber ich glaube, der war es wirklich. Scusi.

Wir fahren Richtung Uscio, um ein Zimmer zu suchen. Wolfgang fragt eine Frau auf einem Piaggio Roller, die zeigt uns den WEg zu einer Albergio.
Die wir dann auch finden.
Der Typ an der REzeption (wasserstoffblond mit Schmuck behangen wie ein Weihnachtsbaum, spricht weder Deutsch noch Englisch) ist wohl sauer, weil er kein Fußball mehr gucken kann, jedenfalls ist er so sympathisch wie zwei Spitzhacken zum Römpeln aus dem Baumarkt („Camere una notte, prego….“ Das Zimmer aber ist spitze, wir haben einen super Ausblick auf das TAl und sind jetzt schon gespannt auf den Übernachtungspreis. Bestimmt 40 Euro pro Person! Zu essen gibt es den Ziegenkäse von vorgestern, Cräcker mit Thunfisch und italienisch Bierra. Super – uns geht es echt gut.

6.6.2008

Transfer nach Elba

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:40

Heute Morgen blauer Himmel, wir sind schon früh aufgestanden – 7.30 Uhr. Der Weg führt uns wieder Richtung Volterra, dann auf die Schnellstraße nach Piombino, wo wir auf die Fähre müssen. Motorräder dürfen als erstes reinfahren. Wolfgang fährt vor, mich winken sie ganz nach vorne im Schiffsbauch, meine Lady wird mit einem Seemannsknoten gesichert. Wolfgang muss seine dicke Varadero auf den Hauptständer stellen, was nur mit einem von der Besatzung gelingt.
Auf dem Sonnendeck dürfen wir für ein Stündchen dösen, dann sind wir auch schon da, alles für 134 Euro, 2 Personen hin und zurück.
Im Vergleich mit der Autoreisezugverladung war das ein Kinderspiel – oder bin ich schon eher hartgesotten?
Kurz nach unserer Ankunft ziehen allerschwärzeste Regenwolken auf, wir ziehen uns an. Dann bricht es los und wir kommen im prasselnden Regen in Poggió an, schönste Kehren auf glitschiger Straße. Na klasse.
Gestern hatten wir uns die Lage der Pension auf Google Map Satellit angeschaut, trotzdem fahren wir erstmal falsch, in eine Straße steil bergan, 2 Meter breit mit riesigem Attenionzone Schild. Mir schwant, dass ich in kürzester Zeit das Wenden in drei Zügen anbringen kann, so, wie wir das beim Sicherheitstraining gelernt haben. Und siehe da, da hält Wolfgang schon an: „Wir müssen drehen!“ Ich nicke ergeben, immerhin ist es eine asphaltierte Straße. Ich suche mir ein schönes breites Stück, wo ich nicht sofort den Hang rückwärts abgehen kann, sondern noch etwas Puffer mit einem unbefestigten Wegrand drin ist.
Ich muss mich regelrecht zwingen, nach rechts unten zu schauen, um mit dem Vorderrad rumzukommen, obwohl es lang reicht. Wenn bloß der Kopf nicht immer im Weg wäre! Puh- geschafft und in aufs Visier gestöhnt.
Wolfgang dreht natürlich in kürzester Zeit, ist auch der Hondagott.
Unten wieder angekommen, sehen wir unsere Pension in rosarot links neben uns, sie putzen gerade unsere Unterkunft. Sehr nette Leute, der Wirt kann etwas Deutsch. Die Aussicht auf das Meer von hier oben (ca. 400 m im Westen der Insel) ist einfach grandios, vor allem, als der Regen aufhört.
Eigentlich wollten wir ins Restaurant, aber wir bleiben erstmal beim Alimentari kleben und kaufen kleine Dinge ein, die uns der Verkäufer sehr nett in Italienisch anpreist. wir probieren Ziegenkäse, sein selbst hergestelltes Olivenöl mit WEißbrot, nehmen probeweise eine Flasche Kastanienbier mit und Kastanienhonig mit echten Maronen darin. Noch ein paar Dosen Becks Bier und das ganze kostet – 60 Euro. Deshalb haben wir das fotografiert. Im Lidl hätten wir dann den ganzen Wagen voll, aber das hier sind ja auch Spezialitäten!
Deshalb sind wir nicht mehr essen gegangen, sondern haben auf dem Bett hockend die Feinkostsachen probiert. Das Kastanienbier schmeckte süßlich und ist wohl mit Hefe versetzt, es schäumte unsagbar und machte viele Bäuerchen.
Morgen werden wir erstmal Geld vom Bancomat holen gehen und dann eine Wanderung unternehmen.

5.6.2008

Planungstag und Einkaufen

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:39

Die Überlegung, nach Pisa oder Siena zu fahren, canceln wir spontan, da die Sonne scheint und das Weingut eine infiltrierende Ruhe ausstrahlt, schließlich haben wir Urlaub. Beim Blättern im Bruckmanns Reiseführer wird als 9. Route ein Seitensprung auf die INSEL erwähnt – Elba. Warum eigentlich nicht? So kommen wir ans Meer und an traumhafte kURVEN OHNE Tourismusmengen mit Bussen und Autos. Das Internet verhilft uns zu einer preiswerten Unterkunft mit Bed und Breakfast für 22 Euro pro Nacht und Person. Wir rufen den Wirt gleich persönlich an und buchen für den Freitag bis Montagmorgen. Die Fähre geht im Stundentakt. Erfahren wir auch über das INTERNET.
Bleibt noch zu dem kleinen Alimentari zu fahren, um sich mit dem wichtigsten, dem Essen einzudecken. WEr weiß, wann es wieder etwas auf die Gabel gibt.
Abends erblicken wir auf der Terrasse eine Eule, die in einer Zypresse landet und kurz mit ihren Flügeln schlägt, abei sind ihre riesigen Kulleraugen auf uns gerichtet, Wolfgang hatte seine Brille nicht auf, so ist ihm diese Begnung leider entgangen.

So, und morgen geht es auf nach Elba.

4.6.2008

Volterra – Alabasterträume

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:19

Heute geht es nach Volterra, wir benutzen den Bruckmanns Motorradführer von Petra Balzer. Sie hat einige kurvenreiche Touren zusammen gestellt. Unser Navi hat nicht die passende Software, also nach Karte und Gefühl fahren. Das Wetter ist eigentlich ideal, nicht zu warm und nur ab und zu ein paar kleine Tröpfelschauer, die nicht das REgenzeug lohnen.
Die Kurven und die Aussicht sind traumhaft, der Tourismus hält sich noch in Grenzen. Fotos ohne Sonnenlicht sind halt so eine Sache, aber wir können nicht alles haben.
Volterra ist reizend innerhalb der Stadtmauern, der Capuccino kostet nur 2,5o Euro und schmeckt auch traumhaft wie in Florenz. Die Basilika ist ungleich prunkvoller als in Florenz der Dom, aber nur innen, von außen sieht man ihr das nicht an. Viele Seitenschiffe mit der Marienverehrung, beim Eintreten fällt unser Blick auf ein Ölbild von der Kreuzesabnahme Jesu. Wieder denke ich, dass die Kreuzigung von Christus eine idealisierte und verherrlichende Form der Folter ist.
Ach ja, der Alabaster! Ein wundervolles Material, der zu allem verarbeitbar ist, ich habe mich für einen Aschenbecher für 4,80 Euro entschieden, der noch ziemlich natürlich wirkt, nur im Inneren platzschaffend für die Kippen bearbeitet wurde. Wolfgang kauft etwas für seine Töchter. Ich finde nichts für meine Tochter, sieht alles irgendwie nach Blech mit Lederband aus.
Aber wir sind ja noch ein bisschen hier.
Auf dem Rückweg kurzer Stopp, um Bier zu kaufen, beim Beladen kippt Wolfgangs Reiseschwein fast um. Dabei waren es nur 5 Flaschen!
Der Schotterweg zurück ist wie immer eine Zerreißprobe für meine Nerven, nur Wolfgang fährt über die Löcher und Rinnen wie der Hondagott persönlich.

3.6.2008

Florenz – eine Reise wert??

Filed under: Allgemein — Margitta @ 21:16

Hauptstadt der Toskana, viel Verkehr, viel Staus und mittendrin die unvermeidlichen Piaggios, die waghalsig zwischen drin fahren. Irgendwie klappt es – keine Unfälle. Man verständigt sich non-verbal (Hupen, Stoppen oder Winken) situativ über Vorfahrtsregeln, Linien haben allenfalls empfehlenden Charakter. Ampeln springen sofort von rot auf grün, ohne Aufwachphase dazwischen (gelb).
Das Wetter dunstig mit Tröpfelregen, gefühlt wie im Treibhaus für eine Tomatenzucht. Interessant der Domplatz mit den Kunstgestalten aus grünem und weißem Marmor.
Der Cappucino kostet 4 Euro, dafür schmeckt er erstklassig. Um unsere Maschinen wieder zu finden, haben wir das Straßenschild fotografiert und immer wieder einen Blick zurück risikiert, um sich die Gegebenheiten zu merken.
Das muss ich nicht wieder haben. Der Dom von außen beeindruckend, innen eher schlicht. DAs Untergeschoss für 3 Euro besichtigt, hier sehen wir die Grundsteinlegung und – zwei Totenköpfe hinter Gittern und Glas, wahrscheinlich die von Michelangelo. Für Erläuterungen in Deutsch muss man wieder 1 Euro hinlegen, dass leppert sich, also lassen wir es sein.
Ach ja – nicht zu vergessen – David! Riesig, diese Statue, vor allem auch sein Gemächt, Michelangelo verstand sich auf die Anatomie. Nach unserem Reiseführer (Marco Polo: „Toscana“) wollte er mit David auch ein politisches Zeichen setzen, ein erotisches hat er sicher geschafft!

2.6.2008

Der Weg zum Weingut – eine Erläuterung wert

Filed under: Allgemein — Margitta @ 08:42

So ganz problemlos erreichten wir das Zimmer dann doch nicht, denn das war auch ein unbefestigter Weg mit Kuhlen, Löchern, Kieselsteinen, zum Glück trocken. Die Einfahrt zum Parkplatz hatte Wolfgang verfehlt und für mich war klar, dass meine Lady nicht weiter fahren wollte, als Wolfgang dank eines Feldweges das Manöver „Wenden in drei Zügen“ rückwärts bereits einleitete.
Es waren für mich höchstens 10 Meter rückwärts zu bewältigen, aber bei Steigung und mit vielen Kuhlen mit dem Kurzbeinsyndrom keine leichte Sache. Wenden in drei Zügen kam nicht in Frage, der Weg war nicht breit genug, am linken Rand eine tiefe, breite Wasserrinne. Da mit dem Hinterrad reinzurutschen, hätte das Aus bedeutet.Die zwei schweren Seitenkoffer zogen eigentlich schon von alleine, ein Bein auf die Frußbremse habe ich mich auch nicht getraut, also mit der Handbremse dosiert rückwärts. Irgendwann kam der Moment des Lenkeinschlags nach rechts, um auf den Parkplatz rollen zu können.
Da verließ mich meine Contenance mit der Handbremse. Wolfgang musste sich hinter meine Lady stellen, um sie mit rumziehen zu können. Da hing ich bereits – für mich nicht sichtbar – in einer Kuhle fest, die meine Beine schwebend machte und die Nerven vollends blank legte.
Wolfgang zog sehr beherzt, so dass das Hinterrad aus der Kuhle wieder frei kam. Die Maschine kippelte so stark nach rechts, dass ich mit allem bereits abgeschlossen hatte – gleich lege ich sie ab! Zum ersten Mal nach drei Jahren!
Aber irgendwie kippte sie nicht um, sie wollte einfach nicht liegen!
Durch das Regenzeug gepaart mit Stress stand ich voll im Schweiß, Sauna ist im Vergleich dazu eine trockene Angelegenheit.
Endlich – stand ich auf dem Parkplatz und konnte die Maschine abstellen. Sofort aus den Regenklamotten raus und erstmal durchgeatmet.
Beim nächsten Mal versuche ich es mit abgestelltem Motor und mit dosiertem Kupplungszug.

14.9.2007

Tag der Höhenmeter am Pragser See

Filed under: Allgemein — Margitta @ 22:45

Wieder bei herrlichem Sonnenschein sind wir heute morgen ziemlich früh um halb acht aufgestanden, um die eine letzte, dafür größere Tour an Höhenmetern anzugehen. Ausgangspunkt sollte wieder der Pragser See sein, er liegt 50 km in südöstlicher Richtung von Bruneck. Wegen einer Baustellenampel mit mind. 2 km Stau davor brauchten wir für den Hinweg eine Stunde. Angekommen am Pragser See erblickten wir sogleich die obligatorischen Reisebusse, aus denen unglaublich viele Menschen quollen. Also nichts wie weg in die Höhe. Die Uhr zeigte 11.00 Uhr.
Vor uns lagen immerhin 900 Höhenmeter bis zur Seekofelhütte, nach dem Wanderführer in 3,5 Stunden zu erreichen. Das kam mir schon sehr schnell vor, kam aber nicht wirklich hin, genausowenig wie die Wanderkarte, die alles andere als aktuell und topografisch die Wanderwege zeigt.

Weshalb wir die Hütte auch nicht erreichten, nach 3,5 Stunden um 14.30 Uhr waren wir an einer Stelle angelangt, wo ich den Anblick der Hütte erwartet hätte. Beherzt fragte ich uns entgegenkommende Wanderer, zahlreiche sogar, mehr als die, die aufstiegen, das waren eigentlich nur Wolfgang und ich. Das sorgte schon für Beunruhigung, aber die Auskunft, dass es bis zur Hütte auf 2330 m noch immerhin eine Stunde Gehzeit bergan gewesen wären, ließ uns umdrehen. Außerdem wurde es an den Stellen, wo die Sonne nicht mehr hinkam, ganz schön kalt!

Den Steig, der an kritischen Stellen mit Ketten versehen war, hier mussten wir sogar die Hände zu Hilfe nehmen, mit Wanderstöcken war nichts mehr zu machen, wieder zurück. Und runter ist oft schwieriger als rauf, wenn man mal das schwere Atmen beim Aufstieg außer acht lässt.
Bergab waren wir dann nach eindreiviertel Stunde wieder am See, die Hüften knirschten verdächtig, und bei meinen Schultern hatte ich das Gefühl, ich hätte dieses Mal die Beine mit den Armen vertauscht. Aber alles in allem, tolle Bilder, tolle Aussicht, geniale Anstrengung in toller Natur.

Was macht es da schon, noch mit dem Motorrad gen Ferienwohnung nach Luens zu fahren, jedenfalls so lange, wie man nicht absteigen muss?
Morgen ist also unser letzter Tag, am Sonntag geht es Richtung München. Die Frage, wie wir alle die Klamotten wieder auf den Motorräder verstauen, die sich hier so angesammelt haben, ist noch nicht abschließend geklärt.
Kontakt mit anderen Motorradfahrer/innen hatten wir so gut wie gar nicht. Das ist ein bisschen schade, in den Bozener Nachrichten waren jeden Abend diese Woche Meldungen von verunglückten Motorradfahrern, wir sind froh, dass alles so gut geklappt hat bis jetzt!
Bis bald, und seid weiter mit uns!

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